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Max Herrmann-Neiße wurde am 23. Mai 1886 in Nysa geboren. Deutscher Schriftsteller, Dichter und Journalist. Er war der Sohn des Wirtes. Er studierte Germanistik in München und Breslau. 1906 veröffentlichte er seinen ersten Gedichtband „Ein kleines Leben“. Ab 1909 arbeitete er als Theaterkritiker in der Nysaer Zeitung „Neisser Tageblatt“. Ab 1911 veröffentlichte er Gedichte in den Zeitschriften Die Aktion und Pan, die ihn schnell berühmt machten. 1913 erschien seine Reihe „Porträte eines Provinztheaters“. Infolge des von ihm verursachten Skandals verlor er seine Stelle bei der Zeitung. 1914 begann er mit der Arbeit an dem Roman Cajetan Schaltermann, der wegen Zensurproblemen erst 1920 veröffentlicht wurde. Der Schriftsteller war mit vielen namhaften Künstlern befreundet, unter denen in der ersten Schaffensperiode von Franz Jung, dann René Schickele, Paul Zech und in der letzten Lebensperiode von Stefan Zweig zu nennen sind. Auch mit Georg Grosz freundete er sich an. 1933 verließ der Schriftsteller Deutschland und wanderte aus. Nach einem kurzen Aufenthalt in Zürich, wo er 1936 den einzigen im Exil erschienenen Gedichtband „Um uns die Fremde“ veröffentlichte, ging er nach London, wo er seine letzten Lebensjahre verbrachte. Er blieb auf den Inseln isoliert, und ihm wurde die britische Staatsbürgerschaft verweigert, nachdem ihm 1938 die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt worden war. Der Schriftsteller starb 1941 höchstwahrscheinlich an einem Herzinfarkt. Sein Grab befindet sich auf dem Marylebone Cemetery in London. Wie viele Schriftsteller dieser Zeit geriet Max Herrmann-Neiße schnell in Vergessenheit. Seine Werke wurden erst nach und nach ab den 1980er Jahren wiederentdeckt und neu aufgelegt.